
Gebrauchshaltung
Die Gebrauchshaltung nach Hans von Heydebreck beschreibt den Zustand, in dem das Tier seine körperlichen Fähigkeiten optimal nutzt, um sich zusammen mit dem Reiter sicher, mühelos und bewegungsfreudig in allen Gangarten und auf verschiedenen Untergründen zu bewegen, ohne sich selbst zu schaden.
Diese Haltung ist charakterisiert durch die Fähigkeit des Pferdes, sich nachhaltig und effizient zu bewegen, was zu Gesundheit und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter führt.
Das Prinzip "form follows function" verdeutlicht, dass die Form des Pferdes aus seiner funktionalen Bewegung resultiert und nicht umgekehrt.
Ein weit verbreiteter Irrtum in der Reiterei ist die Annahme, dass man das Pferd lediglich in die "richtige Form" bringen müsse, um die gewünschte Leistung zu erhalten.
Dies muss man überdenken, da es eine Form ohne Funktion darstellt.
Vielmehr ist die Gebrauchshaltung diejenige, in der das Pferd eine hohe Bewegungskompetenz, Selbständigkeit und Souveränität entwickelt.
Ein zentraler Leitgedanke dabei ist, dass das Pferd horizontal vorwärts ans Gebiss ziehen soll, ohne in der Tiefe Anlehnung zu finden, wobei Hüfte, CTÜ (Cranio-Thorakale Übergang) und Pferdemaul auf einer Linie liegen sollen.
Das Gebrauchspferd gilt letztlich als Universalist, auf dessen Grundlage jede Spezialisierung möglich ist.
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